Oranienburg (epd). In der Gedenkstätte Sachsenhausen ist am Sonntag zum 78. Jahrestag der Ermordung von 27 deutschen und französischen KZ-Häftlingen an die NS-Opfer erinnert worden. Die Gedenkfeier begann nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten aus Oranienburg am Denkmal „Der Klang der Erinnerung“ im ehemaligen Kommandanturbereich und endete am zentralen Gedenkort „Station Z“, der Hinrichtungsstätte des Konzentrationslagers.
Die 24 deutschen und drei französischen Häftlinge waren nach Ermittlungen zu einer Widerstandsorganisation in dem Konzentrationslager am 11. Oktober 1944 von der SS ermordet worden. Am 27. März 1944 hatte die SS den Angaben zufolge im KZ Sachsenhausen eine Rundfunk-Abhörstelle sowie im Lager hergestellte Flugblätter entdeckt. Daraufhin begann eine Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes mit Untersuchungen, um die internationale Widerstandsorganisation im Lager zu zerschlagen.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen und unter Einsatz umfangreicher Spitzeltätigkeiten gelang jedoch nur der Nachweis, dass von deutschen Kommunisten eine Solidaritätsaktion unter den Häftlingen organisiert worden war. Nach dem Mord an den 27 Häftlingen wurden 102 weitere Häftlinge von der SS am 20. Oktober 1944 in das KZ Mauthausen überstellt.