Köln (epd). Am Freitagmittag hat in Köln erstmals ein Muezzin muslimische Gläubige öffentlich per Lautsprecher zum Gebet gerufen. An der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) im Stadtteil Ehrenfeld rezitierte deren Religionsbeauftragter Mustafa Kader den Gebetsruf. Der stellvertretende Ditib-Vorsitzende Abdurrahman Atasoy bezeichnete dies als wichtigen Schritt für die Wahrnehmung der muslimischen Glaubensgemeinschaften als Teil der Gesellschaft.
Die Moscheegemeinde in Ehrenfeld ist die bislang einzige, die im Zuge eines auf zwei Jahre befristeten Modellprojekts der Stadt Köln einen Antrag auf einen öffentlichen Muezzinruf gestellt und einen entsprechenden Vertrag mit der Stadt unterzeichnet hat. Der Gebetsruf darf nur freitags in der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr und für die Dauer von maximal fünf Minuten erfolgen, für die Lautstärke wurde eine Schallobergrenze festgelegt. Der Kölner Muezzinruf ist nicht der erste in Deutschland: In rund 30 Moscheegemeinden ist das bereits üblich.