Freiburg (epd). Der Deutsche Caritasverband fordert einen massiven Ausbau der Katastrophenvorsorge in armen Ländern. Als einer der großen Treibhausgas-Emittenten der Welt sei Deutschland in der Verantwortung, die Menschen in den Ländern des globalen Südens zu unterstützen, erklärte Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Verbandes, am Dienstag in Freiburg. Zum UN-Tag der Katastrophenprävention (13. Oktober) verwies sie auf die Verdoppelung klimabedingter Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren. Tatenlosigkeit gefährde Menschenleben.
Gerade die Menschen, die aktuell millionenfach Opfer von Überschwemmungen in Pakistan oder dramatischer Dürre in Somalia würden, hätten am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen. Sie litten aber am meisten unter deren Folgen. Für erwiesenermaßen wirksame Prävention brauche es beispielsweise Frühwarnsysteme, lokale Katastrophen-Komitees, verbesserte Vorratshaltung, Hurrikan-Schutzbauten und ein effektiveres Wassermanagement.
Es sei nicht hinzunehmen, dass es den Industriestaaten laut OECD noch immer nicht gelinge, ihre 2009 in Kopenhagen gegebene Zusage einzuhalten, den Entwicklungsländern 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und -anpassung bereitzustellen, kritisierte die Präsidentin. Auch die deutsche Bundesregierung stehe diesbezüglich in der Pflicht.
Die Caritas-Präsidentin forderte für Klimagerechtigkeit „konsequentes Handeln von zwei Seiten: Zum einen müssen wir klimaschädliche Produktionsweisen und Konsummuster ändern, um den CO2-Ausstoß möglichst schnell deutlich zu verringern. Zum anderen müssen die Menschen in den Ländern des Globalen Südens in die Lage versetzt werden, sich effektiv vor Naturkatastrophen zu schützen.“