UN dringen auf Schuldenerlass für Entwicklungsländer

UN dringen auf Schuldenerlass für Entwicklungsländer

Frankfurt a.M., New York (epd). Die Vereinten Nationen dringen auf einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer. Darauf seien 54 Staaten, in denen mehr als die Hälfte der ärmsten Menschen der Welt lebten, angesichts aufeinanderfolgender Krisen angewiesen, teilte das UN-Entwicklungsprogramm UNDP am Dienstag anlässlich der Veröffentlichung eines Berichts in New York mit. Erhielten sie keinen Schuldenerlass, werde die Armut zunehmen und dringend benötigte Investitionen in die Anpassung an den Klimawandel und den Klimaschutz blieben aus. Zu den kritisch verschuldeten Staaten zählen demnach unter anderem Somalia, der Libanon, Laos, Haiti und Kenia.

Laut dem Report liegen diese Länder in Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Ein Schuldenerlass wäre für die vermögenden Länder „eine kleine zu schluckende Pille, doch die Kosten der Untätigkeit sind für die Ärmsten der Welt verheerend“, sagte UNDP-Leiter Achim Steiner. „Wir können es uns nicht leisten, den Fehler zu wiederholen, bei der Bewältigung der Schuldenlast der Entwicklungsländer zu wenig und zu spät zu helfen.“

Ende der Woche kommen die Finanzminister der G20-Staaten zu Gesprächen in Washington zusammen. Die Bedingungen seien reif für Gläubiger und Schuldner, um die Gespräche in Gang zu bringen und eine Schuldenkrise in Entwicklungsländern abzuwenden, erklärte das UNDP.