"Erhobene Zeigefinger und ständige Drohungen, wie schrecklich es noch kommen kann, machen alles nur schlimmer", schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne für "Bild am Sonntag": "Langsam, aber sicher scheinen alle in einer kollektiven Depression zu versinken."
Zu Äußerungen des Chefs der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, Privathaushalte würden zu viel Gas verbrauchen, sagte Käßmann: "Klar muss Gas gespart werden, das hat inzwischen jeder verstanden. Und Angst vor den nächsten Abrechnungen haben ohnehin alle. Aber es war schlicht kalt Ende September!" Sollten Familien mit kleinen Kindern, alleinlebende Rentner jetzt frierend in den Wohnungen hocken, fragte die frühere hannoversche Landesbischöfin.
Käßmann machte sich auch stark für die Weihnachtsbeleuchtung. Aufrufe zum Verzicht auf die adventliche Beleuchtung der Innenstädte gingen ihr zu weit: "Klar, Beleuchtungsorgien haben mit Advent und Weihnachten im eigentlichen Sinne nichts zu tun." Aber es tue schlicht der Seele gut, die dunkle Jahreszeit mit Licht aufzuhellen. Käßmann: "Wie wäre es mit: Wer Geld hat, spendet oder sorgt für schöne Weihnachtsbeleuchtung."
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