"Wir werden gut durch diesen Winter kommen, wenn wir aufeinander achten und einander beistehen", sagte Bedford-Strohm am Sonntag in Ermershausen im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Dafür sollte man sich "immer wieder von Neuem von Gott die Kraft geben lassen, die wir brauchen", betonte der Landesbischof, der zum 275-jährigen Jubiläum der Kirche St. Peter predigte. Das Jubiläum musste coronabedingt zwei Jahre verschoben werden.
Der Bischof räumte ein, dass er selbst "eine solche Dichte von außergewöhnlichen gesellschaftlichen Belastungssituationen" zu seinen Lebzeiten "noch nicht erlebt" habe. Noch während die Gesellschaft nach zwei Jahren Pandemie mit den Folgen gerungen habe, breche in Europa ein Krieg "fast vor der Haustür" aus. Das mache den Menschen hierzulande nicht nur Angst, sondern habe Konsequenzen für sie: "Wer hätte sich bis vor kurzem vorstellen können, dass wir überhaupt darüber diskutieren müssen, wie wir sicherstellen, dass niemand in dem bevorstehenden Winter frieren muss?"
Bedford-Strohm sagte laut Redemanuskript, ihn berührten Kirchenjubiläen immer ganz besonders. Auch deshalb, "weil ich mir vorstelle, wie viele Menschen im Laufe all der Jahre in dieser Kirche ganz existenziell berührt worden sind", erläuterte der Landesbischof. Zugleich lobte Bedford-Strohm in seiner Predigt im Sonntagsgottesdienst das ehrenamtliche Engagement in der Kirchengemeinde. Ermershausen ist mit 540 Einwohnern die kleinste Gemeinde Unterfrankens, rund 430 Mitglieder hat die evangelische Kirchengemeinde - etwa 100 davon sind ehrenamtlich aktiv.