Rostock (epd). Ein Institut für Long-Covid-Patienten ist am Samstag in Rostock eröffnet worden. Die Einrichtung solle die Lücken in der bundesweit kaum ausgebauten Versorgungsstruktur für Betroffene schließen und sei damit ein Leuchtturm im Land, sagte die Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD). Das „Institut Long Covid“ soll Patientinnen und Patienten über den Umgang mit der Erkrankung und über mögliche Behandlungen informieren. Die Einrichtung sei mit dieser Zielsetzung bundesweit einmalig, hieß es.
Drese dankte der Ärztin Jördis Frommhold (41) für ihren Mut zur Institutsgründung. „Mit Ihrer Expertise helfen Sie Menschen, die von der Coronapandemie ganz besonders betroffen sind.“ Frommhold behandelte als Chefärztin der Median Klinik in Heiligendamm mittlerweile mehr als 5.500 Long-Covid-Patienten.
Long Covid sei derzeit noch wenig erforscht, sagte Drese. Auch der Anteil der Long-Covid-Erkrankten werde sehr unterschiedlich beziffert, er liege jedoch mindestens bei etwa vier Prozent der Coronapatienten. Entweder blieben die Symptome der Coronainfektion bestehen oder entwickelten sich nach einigen Monaten. Teilweise seien auch schwere und nachhaltige Organschäden festgestellt worden, sagte die Ministerin.
Drese hob auch die psychischen Beeinträchtigungen einer Long-Covid-Erkrankung hervor. Die Folgen hinderten Betroffene daran, ihrer Arbeit sowie ihrem Familien- und Sozialleben nachzugehen. Die Komplexität der Erkrankung führe dazu, dass es nicht mit einer Diagnose und einem Arztbesuch getan sei. Vielmehr müssten viele Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen hinzugezogen werden.