Dessau-Roßlau (epd). Die Corona-Pandemie hat die Menge an Verpackungsmüll in Deutschland im Jahr 2020 sinken lassen. Insgesamt sei diese Müllmenge im Vergleich mit 2019 um 0,7 Prozent auf 18,8 Millionen Tonnen gesunken, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Donnerstag in Dessau-Roßlau mit. Das sei der erste Rückgang seit 2009.
Pro Kopf entspricht dies den Angaben zufolge einem Rückgang um 1,7 kg auf durchschnittlich 225,8 kg. Private Endverbraucher seien für 46 Prozent der Gesamtmenge verantwortlich, hieß es. Diese hätten 2020 im Vergleich zum Vorjahr 1,6 Prozent mehr Verpackungsabfall verursacht, da mehr zu Hause konsumiert worden sei. Dagegen sei im gewerblichen Bereich „ein deutlicher Rückgang des Verpackungsverbrauchs“ zu beobachten. Das Bundesamt nannte in erster Linie Verpackungen aus Stahl (minus 10 Prozent) und Holz (minus 6,6 Prozent).
Ziel müsse es sein, den Verbrauch an Verpackungen weiter zu senken, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Er forderte den Einsatz von Mehrwegprodukten in weiteren Bereichen sowie weniger und leichtere Verpackungen. Diese müssten überdies leicht zu recyceln sein.
Kunststoffverpackungen wurden laut Umweltbundesamt insgesamt wieder mehr eingesetzt. Nach 2019, dem ersten Jahr mit sinkendem Verbrauch, stieg dieser 2020 demnach wieder um 1,2 Prozent. Trotz Lockdowns und teilweise eingestellter Produktion verbrauchten sowohl Industrie und Gewerbe als auch private Haushalte mehr Kunststoffverpackungen.
Die Recyclingquoten konnten demnach für alle Materialien gesteigert werden. Das UBA bezifferte die Recyclingquote auf 68,2 Prozent. Am häufigsten werde Glas mit einem Recyclinganteil von 79,7 Prozent wiederverwertet. Schlusslicht sei Holz mit einem Anteil von 32,6 Prozent. „Die starken Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes führen zunehmend zu Verbesserungen in Sortierung und Recycling“, hieß es.