Berlin (epd). Die Umweltorganisation WWF Deutschland fordert von der Bundesregierung einen sofortigen Stopp der Ausbauarbeiten des Grenzflusses Oder. Die Bundesregierung müsse die 2015 mit Polen beschlossenen Arbeiten neu bewerten, teilte der WWF Deutschland am Donnerstag in Berlin mit. Statt eines Ausbaus seien umfangreiche Maßnahmen zur Revitalisierung des Flusses geboten, beispielsweise die Wiederanbindung von Nebengewässern.
Die Umweltorganisation verwies auf die Einschätzung wissenschaftlicher Einrichtungen beiderseits der Oder, wie die Polnische Akademie der Wissenschaft, der Polnischen Hydrobiologischen Gesellschaft und des Leibnitz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin, hieß es weiter. Alle drei wissenschaftlichen Einrichtungen wenden sich laut WWF in Positionspapieren zur Umweltkatastrophe mit einem massenhaften Fischsterben im August gegen den weiteren Ausbau der Oder.
Die menschengemachte Katastrophe habe das Flussökosystem massiv geschädigt, hieß es. „Mit der weiteren Kanalisierung ist die nächste Katastrophe vorprogrammiert“, so WWF-Gewässerexperte Tobias Schäfer.