Seniorenverbände kritisieren Maskenpflicht für Pflegeheimbewohner

Seniorenverbände kritisieren Maskenpflicht für Pflegeheimbewohner

Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) kritisiert die ab Samstag geltende FFP2-Maskenpflicht in Altenheimen scharf. „Keiner anderen Bevölkerungsgruppe wird zugemutet, trotz vier Impfungen im eigenen Zuhause eine Maske zu tragen“, erklärte die Bagso-Vorsitzende Regina Görner am Mittwoch in Bonn. Sie forderte eine Aufhebung der Maskenpflicht für die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen.

Ab dem 1. Oktober gilt bundesweit eine FFP2-Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohner in den öffentlichen und gemeinschaftlich genutzten Bereichen von stationären Pflegeeinrichtungen. Sie dürften sich dann nur noch in ihrem eigenen Zimmer ohne Maske aufhalten, erklärte Görner. Die Wege zu gemeinsamen Mahlzeiten sowie die Teilnahme an Freizeit- und Beschäftigungsangeboten seien nur mit Maske möglich. Das sei eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität der Menschen, kritisierte die Bagso-Vorsitzende. „Dabei hatte die Politik versprochen, dass eine soziale Isolation in Pflegeeinrichtungen nie wieder vorkommen darf.“

Die Neuregelung durch das Infektionsschutzgesetz ignoriere die Bedürfnisse von Pflegeheimbewohnern nach sozialen Kontakten, nach Nähe und Berührung, hieß es weiter. Insbesondere Menschen mit Demenz, die mehr als die Hälfte der Heimbewohnerinnen und -bewohner ausmachten, treffe das Tragen einer Maske schwer, da sie auf die Mimik des Gegenübers angewiesen seien.