Berlin (epd). Die Bundesregierung hat ihren Willen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, bekräftigt. Trotz aktueller Krisen wie Ukraine-Krieg und Energieknappheit gelte es, keine Zeit mehr zu verlieren, sagte die für die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zuständige Staatsministerin beim Bundeskanzler, Sarah Ryglewski (SPD), am Montag in Berlin bei der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE).
Der Klimawandel sei die größte Herausforderung für diese wie für künftige Generationen. Die Energiekrise müsse dabei als Chance begriffen werden, schneller von fossilen Energieträgern wegzukommen: „Jetzt erst recht“, sagte Ryglewski in Vertretung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). So sollen etwa bis 2030 mindestens 80 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kommen. Die Bundesverwaltung solle bis 2030 klimaneutral gemacht werden.
Transformation und Nachhaltigkeit sollten als Chance begriffen werden, die auch neue Geschäftsmodelle ermöglichten, sagte die SPD-Politikerin. Zugleich plädierte sie dafür, bei Bürgern und Bürgerinnen vor Ort für mehr Akzeptanz zu den notwendigen Veränderungen zu werben.
Der Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Werner Schnappauf, warnte davor, angesichts der aktuellen Krisen notwendige Veränderungen aufzuschieben. Nachhaltigkeit sei kein Schönwetterthema, sondern müsse langfristig gedacht werden, so der frühere Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und bayerische Landespolitiker. Der RNE ist unabhängig und berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik.