Wiesbaden (epd). Die alternde Bevölkerung lässt die Zahl der an Alzheimer gestorbenen Menschen merklich steigen. Im Jahr 2020 erlagen in Deutschland insgesamt 9.450 Frauen und Männer dieser Form der Demenz, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag zum Welt-Alzheimertag am Mittwoch mitteilte. Das seien so viele wie noch nie.
Damit habe sich die Zahl der an Alzheimer Gestorbenen seit 2000 mehr als verdoppelt (plus 108,4 Prozent). Damals erlagen 4.535 Personen dieser typischen Alterserkrankung. Die Statistikbehörde verweist zur Erklärung auf den zunehmenden Bevölkerungsanteil von Menschen, die 65 Jahre oder älter sind.
Auch die Zahl der wegen Alzheimer in einem Krankenhaus behandelten Patientinnen und Patienten sei seit 2000 stark gestiegen. Mit einer Zunahme um 138,5 Prozent fiel der Anstieg bei der Zahl der Aufenthalte in einer Klinik sogar noch deutlicher aus als die zahlenmäßige Zunahme der Todesfälle. Vor 22 Jahren wurden noch 8.116 Alzheimer-Patientinnen und -Patienten in Krankenhäusern behandelt worden, 2020 waren es 19.356.
Alzheimer ist mit etwa zwei Dritteln der Fallzahlen die häufigste Form von Demenz. Benannt ist sie nach dem bayerischen Nervenarzt Alois Alzheimer (1864-1915). Die Erkrankung beeinträchtigt sehr stark Gedächtnis, Verhalten und Intelligenz. Typische Symptome sind schwere Gedächtnisstörungen, Verfolgungswahn, Schlaflosigkeit und Unruhe. Im Gehirn der Erkrankten bilden sich Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques), die Nerven sterben nach und nach ab, wodurch die Verbindungen zwischen den Zellen verloren gehen.