Frankfurt a.M., Kampala (epd). Uganda hat eine erste Entschädigungszahlung für seine Besetzung von Teilen der Demokratischen Republik Kongo in den 1990er Jahren gezahlt. 65 Millionen US-Dollar (rund 64 Millionen Euro) von insgesamt 325 Millionen Dollar an Wiedergutmachung seien gezahlt worden, berichtete die ugandische Zeitung „Monitor“ am Montag unter Berufung auf die kongolesische Regierung. Weitere vier Raten von 65 Millionen Dollar sollen folgen.
Uganda hatte die ostkongolesische Provinz Ituri 1998 besetzt und bewaffnete Gruppen unterstützt in einem Konflikt, der bis 2003 dauerte. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte Uganda im Februar zu der Zahlung verurteilt - deutlich weniger als die vom Kongo geforderten elf Milliarden Dollar. Die Demokratische Republik Kongo hatte Uganda 1999 vor das Gericht gebracht. Die Richter sagten dem Kongo 225 Millionen Dollar für die menschlichen Opfer des Konfliktes sowie 60 Millionen für die Plünderung natürlicher Ressourcen wie Gold, Diamanten und wertvollen Hölzern und 40 Millionen für Schäden in der Infrastruktur zu.
Laut dem „Monitor“ sollen die Zahlungen jährlich erfolgen. Nach Berichten der Zeitung „East African“ kündigte die kongolesische Regierung an, das Geld übergangsweise auf einem Konto einer lokalen Bank zu deponieren, bis Mechanismen zur Entschädigung der Opfer und deren Angehörigen entwickelt worden seien.
In einem ersten Urteil hatte der Gerichtshof der Vereinten Nationen 2005 entschieden, Uganda habe mit der Besetzung Ituris und der Unterstützung von Milizen internationales Recht gebrochen. Beide Länder sollten sich über die Höhe von Entschädigungszahlungen verständigen, was jedoch nicht gelang, so dass das Gericht erneut eine Entscheidung fällen musste. Bei dem Konflikt wurden Tausende Menschen vergewaltigt, als Kindersoldaten missbraucht und getötet und etwa eine halbe Million vertrieben.