Berlin (epd). Zum Tag der Wohnungslosen am 11. September appellieren mehrere Sozialverbände an die Bundesregierung, einkommensarme Menschen vor dem Verlust ihrer Wohnung zu schützen. Obdachlosen müsse zudem rasch Zugang zu Wohnraum verschafft werden. „Es braucht endlich eine soziale Wohnungspolitik, die obdach- und wohnungslose Menschen im Blick hat“, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie vom Freitag.
Der von der Bundesregierung angekündigte Nationale Aktionsplan zur Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 müsse schnell entwickelt und umgesetzt werden, forderte die Diakonie gemeinsam mit dem Evangelischen Bundesfachverband Existenzsicherung und Teilhabe. In einem Positionspapier schlagen sie unter anderem vor, den sozialen Wohnungsbau auszuweiten und nicht gewinnorientierte Wohnungsanbieter sowie den Kündigungsschutz für Mieterinnen und Mieter zu stärken.
Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, sagte, wer aufgrund der aktuell steigenden Nebenkosten Zahlungsschwierigkeiten bekomme, dürfe seine Wohnung nicht verlieren. „Daher brauchen wir ein Moratorium, das Mieterinnen und Mieter vor einer Kündigung schützt.“
Die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) startete eine bundesweite Kampagnenwoche unter dem Motto „WOHNUNG_LOS!“, die von mehr als 130 Organisationen unterstützt wird. Zudem werde die BAG W Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) symbolisch die Kernforderungen der Kampagne überreichen.
Derweil hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für den Tag der Wohnungslosen am 11. September zu einem Austausch über das Thema Wohnungslosigkeit ins Schloss Bellevue geladen, an dem Betroffene, Verbandsvertreter und mehrere Minister teilnehmen werden. Zuvor besucht er mit seiner Frau Elke Büdenbender eine Hilfseinrichtung für Obdachlose der Berliner Stadtmission in der Auguststraße.