Schwerin (epd). Der Künstler Günther Uecker (92) hat dem Schweriner Dom ein besonderes Geschenk gemacht. Die Entwürfe des international bekannten Künstlers für vier Domfenster wurden am Mittwoch vom Förderkreis Schweriner Dom präsentiert. Die blauen Uecker-Fenster, die der Künstler selbst als „Lichtbogen“ bezeichnet, sollen an die gotische Tradition der Kirche anknüpfen.
„Der Schweriner Dom ist geprägt von seiner Höhe und Weite, doch den Fenstern fehlt schon lange die typische Farbigkeit. Dieses Licht, was auf den Pfeilern spielt, wollen wir dem Dom zurückgeben“, sagte Domprediger Volker Mischok. Die neuen Fenster „zaubern besondere Farben in das Gotteshaus“, findet Mischok. Nachdem das Denkmalschutzamt zugestimmt hat und die Finanzierung für die ersten Fenster steht, würden jetzt zwei der vier Fenster von einer Fenster-Baufirma fertiggestellt. Erste Scheiben des Mosaiks seien bereits fertig.
Im August 2009, als der Künstler im Schweriner Dom an seiner Ausstellung Dialog arbeitete, entstand die Idee der Neugestaltung der heute farblosen Fenster. Im Juni 2017 entwickelte der Künstler vor Ort seine vier Entwürfe für das Süd-, das Nord- und die beiden Westfenster. Durch die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und des Kulturministeriums können die ersten beiden Fenster hergestellt werden. „Hinzu kommt noch ein Eigenanteil von Kirchengemeinde und Förderverein in Höhe von 60.000 bis 70.000 Euro“, sagte der Kirchenälteste Jörg-Peter Vick. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die beiden Fenster auf „mehrere hunderttausend Euro“, heißt es vom Förderkreis.
Der 92-jährige Uecker wird sich auch weiterhin am Projekt beteiligen. „Es war erstaunlich, dass er noch selbst auf dem Baugerüst stand, als er die zwei Scheiben schonmal einsetzte“, sagte Domprediger Mischok. Thomas Balzer vom Förderkreis ergänzt: „Wir wollen, dass er noch vor den fertigen Fenstern stehen kann.“
Der international bekannte Maler und Objektkünstler Günther Uecker, der vor allem mit seinen Nagelbildern bekannt wurde, wurde am 13. März 1930 in Wendorf bei Schwerin geboren. Nach seinem Kunststudium in Düsseldorf schloss er sich der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Gruppe Zero an. Seit den 80er Jahren setze sich Uecker zunehmend mit politischen Themen auseinander. Zu seiner Kunst gehört auch die Beschäftigung mit Religionen.