Studie: Wachsende Ungleichheit führt zu regionalen Zusammenbrüchen

Studie: Wachsende Ungleichheit führt zu regionalen Zusammenbrüchen

Berlin (epd). Die zunehmende Ungleichheit weltweit wird Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft zufolge zu massiven gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Ohne außergewöhnliche Maßnahmen zur Umverteilung des Reichtums werden in den nächsten 50 Jahren Gesellschaften derart dysfunktional, dass sie kaum in der Lage sind, existenzielle Bedrohungen wie den Klimawandel anzugehen, wie aus einer Studie im Auftrag der Denkfabrik Club of Rome hervorgeht. Der Bericht mit dem Titel „Earth for All: Ein Survivalguide für unseren Planeten“ wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt.

Es drohe eine explosive Kombination aus extremer politischer Destabilisierung und Stagnation, heißt es weiter. Jorgen Randers, einer der sechs Autoren der Studie, sagte: „Wir werden die Welt nicht retten, wenn nicht die reichsten zehn Prozent die Rechnung bezahlen.“

Mit fünf „außerordentlichen Kehrtwenden“ könnte dem Bericht zufolge die Erderwärmung unterhalb der Zwei-Grad-Marke stabilisiert und die Armut beendet werden. Dazu gehörten unter anderem ein Umbau der Nahrungsmittelproduktion und des Energiesektors. Reiche Länder müssten zudem den armen Staaten alle Schulden erlassen. Ferner müssten die vermögendsten Menschen in allen Ländern stärker besteuert werden, bis sie weniger als 40 Prozent des nationalen Einkommens zur Verfügung haben.

Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Fachleuten verschiedener Disziplinen und Länder, die einer breiten Öffentlichkeit mehr Wissen über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt vermitteln wollen.