Hannover, Berlin (epd). DDR-Opfer und Bürgerrechtler haben die Absicht der Linken kritisiert, gegen die steigenden Energiepreise und die Energiepreispolitik der Bundesregierung an Montagen zu demonstrieren. „Ich finde das Vorhaben ziemlich daneben und geschichtsvergessen“, sagte die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen, Marianne Birthler, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag). Die Montagsdemonstrationen seien bereits von der AfD instrumentalisiert worden und stünden außerdem für den Kampf gegen die SED-Diktatur, für Freiheit und Gerechtigkeit.
Der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski, sagte dem RND, die im Widerstand der SED-Diktatur entstandenen Montagsdemonstrationen umzufunktionieren, sei „beschämend“. „Es ist im Übrigen auch verantwortungslos, weil man damit gemeinsame Sache mit Rechtsaußenkräften macht.“ Die UOKG ist der Dachverband von bundesweit mehr als 30 Opferverbänden, Menschenrechtsorganisationen und Aufarbeitungsinitiativen.
Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, hatte die Montagsdemonstrationen ins Gespräch gebracht. Pellmann sagte dem RND, dass die Bundesregierung Ostdeutschland im Stich lasse. „Die Mondpreise für Energie sind ein gefährliches Virus für den Zusammenhalt und die Demokratie, insbesondere in Ostdeutschland.“