Königswinter (epd). Der Anteil kirchlicher Bestattungen ist weiter rückläufig. 2020 wurden erstmals weniger als die Hälfte (49,7 Prozent) der mehr als 985.000 Verstorbenen in Deutschland mit einer evangelischen oder katholischen Trauerfeier beigesetzt, wie die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas am Donnerstag in Königswinter mitteilte. Im Jahr 2000 seien noch 71,5 Prozent der Bestattungen kirchlich begleitet worden. Das ergebe sich aus einer Auswertung von Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der Rückgang kirchlicher Bestattungen ist nach Einschätzung von Aeternitas Teil des tiefgreifenden Wandels im Bestattungswesen in den vergangenen Jahrzehnten. Traditionen und religiöse Bräuche verlören zunehmend an Bedeutung, hieß es. Das zeige sich auch am Trend zur Feuerbestattung: Mehr 70 Prozent der Verstorbenen würden in Deutschland mittlerweile eingeäschert, vor 30 Jahren habe der Anteil weniger als ein Drittel betragen