Duisburg (epd). Die Hilfsorganisation Kindernothilfe fordert besser abgestimmte Programme für die psychosoziale Begleitung und den Schulunterricht von ukrainischen Flüchtlingskindern. Es brauche vor allem ein abgestimmtes Verfahren, wie Mädchen und Jungen ab September zum Start des neuen ukrainischen Schuljahres geregelt Zugang zu Bildungsangeboten in der Ukraine und außerhalb des Landes erhalten, erklärte die Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann am Mittwoch in Duisburg. Sie hatte zuvor Projekte der Kindernothilfe in Rumänien und der Republik Moldau besucht.
Viele Mädchen und Jungen nähmen auch aus dem Ausland digital am Unterricht in der Ukraine teil, soweit das noch möglich sei, erläuterte Weidemann. Bislang seien 2.300 ukrainische Schulen und Bildungseinrichtungen durch die Bombardierungen zerstört worden. Viele der ukrainischen Kinder bräuchten zudem eine fortlaufende psychosoziale Betreuung. „Das bisherige Angebot reicht bei Weitem nicht aus“, sagte Weidemann. Die Kindernothilfe unterstützt nach eigenen Angaben seit März geflüchtete Kinder und ihre Familien in den ukrainischen Anrainerstaaten Rumänien und in der Republik Moldau.
In Deutschland wurden den Angaben nach bis Ende Juli an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen bislang mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen. Allerdings zögen sich die Zuteilungsverfahren der ukrainischen Kinder zu den Schulen häufig hin, so dass viele Mädchen und Jungen über Wochen einfach in ihren Unterkünften säßen und warten müssten, kritisierte die Kindernothilfe.