Berlin (epd). Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich empört über die Holocaust-Äußerung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in der Pressekonferenz mit ihrem Nachfolger OIaf Scholz (SPD) geäußert. Auf Anfrage der „Bild“-Zeitung erklärte eine Sprecherin des Büros der ehemaligen Regierungschefin am Mittwoch, Merkel verurteile die Aussagen von Abbas auf das Schärfste.
Die Äußerungen seien ein inakzeptabler „Versuch, die Singularität der von Deutschland im Nationalsozialismus begangenen Verbrechen des Zivilisationsbruchs der Schoa zu relativieren beziehungsweise den Staat Israel direkt oder indirekt auf eine Stufe mit Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus zu stellen“. Merkel bekräftigte, solche Versuche werde Deutschland niemals dulden.
Abbas war am Dienstagnachmittag zu einem Gespräch im Kanzleramt in Berlin zu Gast. Bei der anschließenden Pressekonferenz sagte er, Israel habe „50 Massaker“, „50 Holocausts“ in 50 palästinensischen Dörfern und Städten verübt. Nach diesen Äußerungen endete die gemeinsame Pressekonferenz mit Kanzler Scholz.
Scholz reagierte nach dem Treffen und verurteilte Abbas' Holocaust-Aussage mit scharfen Worten. Über Twitter erklärte er am Mittwochmorgen in Berlin: „Ich bin zutiefst empört über die unsäglichen Aussagen des palästinensischen Präsidenten.“