Jesuitenpater schließt sich Straßenblockade fürs Klima an

Jesuitenpater schließt sich Straßenblockade fürs Klima an

Nürnberg (epd). Klimaaktivisten haben am Dienstag in Nürnberg den Verkehr auf dem Altstadtring blockiert. Mit der Aktion wollten sie für einen sozial-ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft eintreten, teilten die Verantwortlichen mit. Unter den 15 Blockierenden, die ihre Hände auf dem Asphalt festgeklebt hatten, war auch der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt.

Die Demonstranten appellierten an die Gesellschaft und die Politik, die Warnungen der Wissenschaft vor der Erderwärmung ernst zu nehmen. „Die Bundesregierung ist meilenweit von einem Kurs entfernt, der dem wachsenden Klimanotfall gerecht wird“, heißt es in einer Erklärung, die 17 Organisationen und 30 Personen, darunter viele Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, unterschrieben haben.

Zu der Aktion bekannten sich die „Letzte Generation“, „Extinction Rebellion“ und das „Ukama Zentrum für Sozial-Ökologische Transformation“ der Jesuiten in Nürnberg. Man greife trotz Bedenken zum Mittel der Straßenblockade, weil Demonstrationen, Publikationen, Petitionen und Diskussionen in den vergangenen Jahren nicht zu „angemessenem Handeln geführt hätten“, hieß es. Die Erfahrung lehre ihn, „wenn ich zu nett bin, werde ich ignoriert“, sagte Pater Alt.

Für die Aktion vor dem Nürnberger Hauptbahnhof hatten die Demonstranten alle Fahrbahnen in beide Richtungen blockiert. Sie bauten außerdem ein Freizeit-Areal auf, in der eine Pianistin Klavier spielte, andere sich auf einer Picknickdecke breit machten. Kletterer bestiegen Ampel- und Straßenbahnmasten. Die Polizei leitete den Verkehr auf dem Altstadtring um und ging zunächst nicht gegen die Blockierer vor.