Neuhardenberg (epd). Zu dem massiven Fischsterben in der Oder werden in Kürze weitere Laborergebnisse zu möglichen Ursachen erwartet. Die Daten seien für Montag angekündigt, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Sonntag am Rande einer Kulturveranstaltung in Neuhardenberg. Dies sei „immens wichtig“, weil die weiteren Maßnahmen von Erkenntnissen darüber abhingen, um welche Stoffe es sich handelt. Das Fischsterben begann nach derzeitigem Kenntnisstand bereits im Juli in Polen, als Hintergrund wird auch ein Chemieunfall im polnischen Oppeln vermutet.
Es müsse weiter intensiv daran gearbeitet werden „aufzuklären, was genau passiert ist“, sagte Woidke. Dies müsse gemeinsam mit den polnischen Behörden geschehen. Der Ministerpräsident kritisierte zugleich den Informationsfluss aus Polen. Es ärgere ihn, dass es so lange gedauert habe, bis Informationen zu dem Fischsterben vorgelegt worden seien, sagte Woidke: „Wir werden dieses auch mit der polnischen Seite kritisch ansprechen müssen.“ Das Fischsterben war in Brandenburg in der vergangene Woche aufgefallen, als erste tote Fische entdeckt wurden.
Nach Informationen des brandenburgischen Umweltministeriums vom Freitagabend wurde bislang ein stark erhöhter atypischer Salzgehalt der Oder nachgewiesen. Die bisherigen Daten wiesen jedoch auf multikausale Zusammenhänge hin, zu denen auch die derzeit sehr niedrigen Abflussmengen und hohen Wassertemperaturen gehören, hieß es.