Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat mit Blick auf den „Erdüberlastungstag“ zu mehr Nachhaltigkeit aufgerufen. Die Menschheit müsse die planetaren Grenzen respektieren, sagte Schulze am Mittwoch in Berlin. „Gerade wir Industrieländer sind Teil des Problems.“ Würden alle Menschen so leben und konsumieren wie die Deutschen, bräuchte es sogar drei Erden, betonte die Entwicklungsministerin. Der „Erdüberlastungstag“ fällt 2022 auf den 28. Juli. Dann hat die Menschheit rechnerisch alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die binnen eines Jahres regeneriert werden können.
Schulze sagte, mit dem Lieferkettengesetz sei in Deutschland bereits ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit gemacht worden. Wichtig sei nun, dass bei einem europäischen Lieferkettengesetz auch der Schutz der Umwelt, des Klimas und der natürlichen Ressourcen stärker mit einbezogen werden. „Wir dürfen es uns in Europa nicht länger erlauben, mit unserem Konsum Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt zu importieren“, sagte die Entwicklungsministerin. „Darum brauchen wir ein starkes europäisches Lieferkettengesetz.“
Der „Erdüberlastungstag“ markiert das Datum, an dem die Menschheit so viele natürliche Rohstoffe aufgebraucht hat, wie die Ökosysteme des Planeten im ganzen Jahr erneuern können. Die Schwelle wird Umweltorganisationen zufolge in diesem Jahr erneut etwas früher als im Vorjahr erreicht.