Konfirmandenarbeit besser ausrichten

Jugendliche gehen zu einem Konficamp
Jens Schlueter/epd
Theologin will Jugendliche anders erreichen. Wenn der Dialog gelinge und christliche Inhalte verständlich erklärt würden, ließen sich Jugendliche für den Glauben und auch fürs Mitmachen in den Kirchengemeinden gewinnen. (Archivbild)
Neue Zugänge zu Kirche und Glauben
Konfirmandenarbeit besser ausrichten
Lockere Gespräche über das Leben und den Glauben, statt Bibelwissen zu büffeln: Die Evangelische Kirche der Pfalz will neue Wege in ihrer Konfirmandenarbeit gehen. Um Jugendlichen Zugänge zum Glauben und zur Kirche zu eröffnen, sei ein Perspektivwechsel nötig, sagte Katharina Willig-Rohrbacher, die neue Referentin für Konfirmandinnen- und Konfirmandenarbeit im Kaiserslauterer Landesjugendpfarramt, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Konsequent müsse sich die Kirche mit ihren Bildungsbemühungen an der Lebenswirklichkeit der jungen Leute ausrichten, sagte die Theologin Katharina Willig-Rohrbacher.

Viele Jugendliche hätten keinen Kontakt zur Kirche und wüssten nur wenig über das Christentum, sagte die Bildungswissenschaftlerinr Andererseits nehme die Zahl ungetaufter Konfirmandinnen und Konfirmanden zu, die neugierig darauf seien, etwas über den Glauben und die Kirche zu erfahren. Ein Konfirmandenunterricht als "Frontalunterricht", in dem junge Menschen wie vor 30 oder 40 Jahren das Grundwissen des Glaubens lernten, funktioniere heute nicht mehr.

Ein zeitgemäßer Konfirmandenunterricht müsse in erster Linie versuchen, Antworten auf Lebensfragen von jungen Menschen zu bieten und diesen Orientierung zu geben, ergänzte Landesjugendpfarrer Florian Geith. Dieser dürfe nicht als Mittel zur "Nachwuchsgewinnung" der Kirche genutzt werden. Die "Konfi-Zeit" sei die größte Umbruchphase im Leben vieler Jugendlicher.

Pfarrerinnen und Pfarrer müssten im Konfirmandenunterricht mit Jugendlichen ins Gespräch kommen über deren Wünsche, Sorgen, Nöte und auch Träume, sagte Willig-Rohrbacher. Wichtige Themen seien etwa der Sinn des Lebens, Freundschaft, Gerechtigkeit, Verantwortung, aber auch Glaubensfragen. Wenn der Dialog gelinge und christliche Inhalte verständlich erklärt würden, ließen sich Jugendliche für den Glauben und auch fürs Mitmachen in den Kirchengemeinden gewinnen.

Problematisch sei, dass angehende Pfarrerinnen und Pfarrer in ihrer Ausbildung zu wenig auf den Umgang mit jungen Menschen vorbereitet würden, kritisierte Landesjugendpfarrer Geith. Eine gelungene Konfirmandenarbeit zeichne sich dadurch aus, dass sie ein positives Bild von Kirche bei Jugendlichen hinterlasse.
Im eineinhalb bis zwei Jahre dauernden Konfirmandenunterricht werden Jugendliche in ihren Kirchengemeinden auf die Aufnahme in die kirchliche Gemeinschaft vorbereitet. Die Konfirmation findet üblicherweise im Alter von 14 Jahren im Frühjahr statt.

Info:
Das Landesjugendpfarramt veranstaltet am 24. und 25. März eine Fortbildung zum Thema "Perspektivwechsel in der Arbeit mit Konfirmanden und Konfirmandinnen" in der protestantischen Jugendbildungsstätte Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim. Dabei sollen neue Modelle für eine Konfirmandenarbeit vorgestellt werden, die sich konsequent an den Jugendlichen ausrichtet. 

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