Berlin (epd). Das Auswärtige Amt hat die Hinrichtung von vier Dissidenten in Myanmar auf das Schärfste verurteilt. Ein Ministeriumssprecher sagte am Montag in Berlin, die Militärjunta habe damit einen „neuen traurigen Tiefpunkt ihrer Gewaltherrschaft“ erreicht und zeige ihre „vollkommene Verachtung für die Menschenrechte“. Die Bundesregierung rief die Machthaber in dem asiatischen Land dazu auf, von weiteren Hinrichtungen abzusehen, die Gewalt gegen das eigene Volk unverzüglich zu beenden, eine friedliche Lösung durch Dialog zu ermöglichen, die politischen Gefangenen freizulassen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewähren. Auf europäischer Ebene werde darüber gesprochen, welche weiteren Reaktionen jetzt richtig seien.
Trotz weltweiter Proteste hat Myanmars Militärjunta erstmals seit Jahrzehnten wieder Todesurteile vollstrecken und vier Männer hinrichten lassen - unter ihnen der frühere Parlamentsabgeordnete und Hip-Hop-Künstler Phyo Zeya Thaw und der Demokratieaktivist Kyaw Min Yu, bekannt unter dem Namen „Ko Jimmy“. Das Militärregime hatte ihnen Terrorismus und Konspiration mit oppositionellen Milizen vorgeworfen.
Der Außenamtssprecher betonte, dass zwei prominente Vertreter der demokratischen Opposition hingerichtet wurden, mache auch die Verachtung des Militärs für die demokratischen Bestrebungen des eigenen Volkes deutlich. Phyo Zeya Thaw und Kyaw Min Yu hätten sich furchtlos für ein freies und demokratisches Myanmar eingesetzt und dafür mit dem Leben bezahlt.