Düsseldorf (epd). Angesichts zunehmender Hitzewellen hält der ARD-Meteorologe Sven Plöger umfassende Anpassungsmaßnahmen in deutschen Städten für notwendig. „Städte sind in den sommerlichen Hitzelagen im Durchschnitt oft neun Grad wärmer als die ländliche Umgebung, das zeigen auch Studien - wir sprechen also von einer ganz anderen Klimazone“, sagte Plöger der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Wir brauchen mehr Grün und Blau in den Städten, also mehr Pflanzen und Wasser, um mehr Verdunstungskälte zu schaffen.“
Durch die zunehmende Versiegelung sehe man in den Städten eine „unglaubliche Überhitzung“, sagte der Wetterexperte, der sich als Autor von Büchern und Filmbeiträgen auch für den Klimaschutz engagiert. Baulich seien mehr Luftkorridore und mehr Freiflächen erforderlich. „Ich bin auch für deutlich weniger Autos in den Städten, denn sie stehen oft 23 Stunden am Tag nur herum und werden nur eine Stunde genutzt“, betonte der Meteorologe. Es sei notwendig, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und Arbeit und Wohnen näher zusammenzubringen, um die Mobilität zu reduzieren.