Frankfurt a.M. (epd). Mit 306 aus Seenot geretteten Menschen an Bord hat die „Ocean Viking“ in Sizilien angelegt. Die Männer, Frauen und Kinder hätten am Mittwochmorgen begonnen, im Hafen von Pozzallo an Land zu gehen, erklärte die Organisation SOS Méditerranée, die die „Ocean Viking“ betreibt. Einige der Flüchtlinge und Migranten hätten zuvor zwölf Tage lang an Bord ausharren müssen, bis die Retter einen Hafen in Europa zugewiesen bekamen.
Die Menschen waren in insgesamt acht Einsätzen aus dem Mittelmeer gerettet worden. Zuletzt hatte die Crew der „Ocean Viking“ am späten Montagabend 15 Flüchtlinge und Migranten an Bord geholt.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Vor allem aus Libyen, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, wagen immer wieder Schutzsuchende die Überfahrt. Es gibt keine staatliche organisierte Rettungsmission, lediglich die Schiffe von Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 957 Menschen bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeeres ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Zuletzt wurde der Tod von 22 Flüchtlingen und Migranten aus Mali vor der libyschen Küste gemeldet. 61 weitere Menschen seien von der libyschen Küstenwache gerettet und nach Libyen zurückgebracht worden, hieß es in Medienberichten unter Berufung auf die IOM.