Osnabrück (epd). Mit Blick auf Klimakrise und Sicherheit bei der Energieversorgung mahnt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine schnelle Trendwende beim Energieverbrauch an. Eine beschleunigte Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) könnten für Industrie und Gewerbe mächtige Instrumente zum Energiesparen sein, teilte die Stiftung mit Sitz in Osnabrück am Montag mit.
In den vergangenen 30 Jahren sei der Treibhausgasausstoß in Deutschland um rund 39 Prozent reduziert worden - durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr, erläuterte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Bis 2030 sollen es laut Beschluss der Bundesregierung 65 Prozent sein - im Schnitt also jedes Jahr mehr als acht Prozent. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine habe die Debatte um Energiewende, Versorgungssicherheit und künftige Energieträger noch einmal verschärft. „Klar ist, dass wir deutlich mehr Tempo und Konsequenz bei der Energiewende brauchen“, betonte Bonde.
Dem Energiesparen komme bei dieser Mammutaufgabe neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine herausragende Rolle zu. „Auf welche Weise Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen ihren Energieverbrauch drosseln können, muss sichtbarer werden“, sagte der Generalsekretär. Was dem Erreichen der deutschen Klimaziele diene, steigere zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Selbstlernende Computeranwendungen könnten den Angaben zufolge helfen, in industriellen und gewerblichen Prozessen Energie zu sparen. Ein von der Stiftung gefördertes Start-up erziele bis zu 40 Prozent Energieeinsparungen beim Betrieb von Rechenzentren. Auch Klimaanlagen, deren Bedarf aufgrund des Klimawandels deutlich steigen werde, könnten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz deutlich effizienter arbeiten.