Katholische Kirche verzeichnet Rekordzahl an Kirchenaustritten

Katholische Kirche verzeichnet Rekordzahl an Kirchenaustritten

Bonn (epd). Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Mitglieder verloren. Zum Stichtag 31. Dezember hatten die 27 katholischen Bistümer rund 21,6 Millionen Kirchenmitglieder, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte. In Deutschland machen die Katholiken 26 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Damit gehören erstmals in Deutschland weniger als die Hälfte der Bevölkerung der evangelischen oder katholischen Kirche an.

Der Mitgliederverlust bei den Katholiken im Jahr 2021 beläuft sich auf 547.125. Ein Grund für den hohen Mitgliederverlust ist die Zahl der Kirchenaustritte, die auf 359.338 stieg. Damit verlor die Kirche fast 138.000 Mitglieder mehr als noch im Vorjahr, noch nie sind so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie 2021. Die Austrittsrate stieg auf 1,6 Prozent.

Die Austritte und Sterbefälle konnten durch Taufen und Kircheneintritte nicht kompensiert werden. Knapp 142.000 Menschen wurden 2021 getauft, 1.400 Menschen traten in die katholische Kirche ein.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte ihre Zahlen für 2021 anders als bislang bereits im März veröffentlicht. Demnach gehörten 19,7 Millionen Deutsche (23,7 Prozent) einer der 20 evangelischen Landeskirchen an. Die Zahl der Kirchenaustritte stieg im Vergleich zum Pandemiejahr 2020 um 60.000 auf rund 280.000. Damit lag die Austrittsrate bei rund 1,4 Prozent.