Frankfurt a.M. (epd). Das neu von „Sea-Watch“ betriebene Rettungsschiff „Aurora“ ist unmittelbar nach dem Abschluss des ersten Einsatzes in Lampedusa festgesetzt worden. Die britische Agentur für See- und Küstenwache habe dem unter britischer Flagge fahrenden Schiff ein Auslaufverbot erteilt, erklärte die Seenotrettungsorganisation am Freitag.
Demnach kam die Anordnung bereits am 31. Mai, einen Tag nachdem die Crew des Schiffes 85 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge und Migranten nach Lampedusa gebracht hatte. Die Behörde argumentiere, dass der Geltungsbereich der Schiffszertifizierung auf Großbritannien beschränkt sei. Laut „Sea-Watch“ darf das gemeinsam mit der britischen Organisation „Search and Rescue Relief“ betriebene Schiff jedoch auch im Ausland fahren. Die Organisation kündigte an, sich juristisch gegen die Festsetzung zu wehren.
Derweil wartete die ebenfalls von „Sea-Watch“ unterhaltene „Sea-Watch 4“ am Freitagvormittag weiter auf die Zuweisung eines Hafens für 304 gerettete Flüchtlinge. Die „Sea-Eye 4“ hatte hingegen am Mittwochabend die Erlaubnis erhalten, mehr als 470 Überlebende nach Sizilien zu bringen. Dort konnte nach Angaben von „Sea-Eye“ bis Donnerstagabend etwa die Hälfte der Flüchtlinge und Migranten an Land gehen.
Die „Aurora“ ist laut „Sea-Watch“ ein britisches 14-Meter-Rettungsboot und gehörte davor der gemeinnützigen Rettungsorganisation „Royal National Lifeboat Institution“. Die „Aurora“ ist eines der schnellsten privaten Such- und Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer mit einer Besatzung von sechs Personen. Ende Mai war sie erstmals für „Sea-Watch“ im Einsatz.