Beelitz (epd). Brandenburgs Umwelt- und Forstminister Axel Vogel (Grüne) will Eigentümer von Privatwäldern und Einwohner von Orten im Wald für eine bessere Brandprävention gewinnen. Bei den jüngsten großen Waldbränden südlich von Potsdam seien Orte bedroht gewesen, die mitten im Wald liegen, „in Kiefernforsten ohne Übergang zwischen Ort und Wald“, sagte Vogel am Montag in Beelitz dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Diese Orte sind natürlich hochgefährdet.“
Vor dem Hintergrund von Erderhitzung und zunehmenden Waldbränden sollten vorbeugend Schneisen um die Orte im Wald angelegt werden, sagte Vogel: „Wenn ein Feuer mal reinspringt in diese Orte, ist es dort kaum zu stoppen.“ Er sei jedoch überzeugt, dass das Problem inzwischen vor Ort erkannt werde. „Man kann nicht bis zum letzten Augenblick warten, um so eine Schneise zu schlagen“, sagte der Minister: „Diese Schneisen gibt es im Übrigen schon um ehemalige Truppenübungsplätze herum, aber es gibt sie bislang nicht um Ortslagen, die mitten im Wald liegen.“
Dies liege auch daran, dass Anwohner dort oftmals hingezogen seien, gerade weil die Orte mitten im Wald liegen, sagte Vogel: „Wenn dann dort ein 50 Meter breiter Schutzstreifen geschaffen wird, hat das natürlich auch Auswirkungen auf das Lebensgefühl.“ Über die Umsetzung der Präventionsmaßnahmen und die Auswahl der Flächen für Schneisen sei noch Verständigung erforderlich, betonte der Minister: „Es geht da auch häufig um Privatwald.“
Auch der Forstumbau weg von Kiefernmonokulturen hin zu Laub- und Mischwäldern müsse beschleunigt werden, unter anderem auf Landesflächen, sagte Vogel: „Aber wir müssen auch die Privatwaldbesitzer dafür gewinnen.“ In Brandenburg gebe es fast 100.000 Privatwaldbesitzer.
Bei Treuenbrietzen und Beelitz standen am Wochenende große Waldflächen in Brand. Mehrere Orte wurden vorsorglich evakuiert.