Berlin (epd). Die Bundeswehr soll künftig wieder an einer europäischen Militäroperation in Bosnien und Herzegowina teilnehmen. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch in Berlin einen Entwurf auf den parlamentarischen Weg, wonach dort bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden können. Zunächst sollen - vorausgesetzt der Bundestag stimmt zu - im August etwa 25 Soldaten in das Land am Balkan verlegt werden. Das Mandat soll bis Ende Juni 2023 gelten.
Menschenrechtsorganisationen warnen seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar vor einer Ausweitung des Konflikts auf den Westbalkan. Russland unterstützt dort separatistische Kräfte unter anderem der Republika Srpska.
Der Einsatz „Eufor Althea“ folgte einst auf eine Nato-Mission in Bosnien und Herzegowina. Erstmals war er 2004 vom Bundestag beschlossen worden. Auch damals sollten die deutschen Soldaten unter anderem einen Beitrag zur Stabilisierung des von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ethnischen und religiösen Gruppen gebeutelten Landes. Sie berieten zudem die bosnischen Streitkräfte. Im Jahr 2012 endete dieser Auslandseinsatz für die Bundeswehr.