Berlin (epd). Die diesjährige deutliche Rentenerhöhung hat die letzte Hürde genommen. Der Bundesrat billigte am Freitag die Anhebung der Altersbezüge für rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner um 5,35 Prozent im Westen und um 6,12 Prozent im Osten Deutschlands. Das ist die stärkste Erhöhung seit dem Jahr 2000.
Anders als üblich musste in diesem Jahr die Rentenanpassung vom Bundestag beschlossen werden, weil der sogenannte Nachholfaktor wieder aktiviert wurde und außerdem die Bezüge für erwerbsunfähige Frührentnerinnen und -rentner ab Mitte 2024 angehoben werden.
Auf die Erwerbsminderungsrenten der rund drei Millionen Frührentner soll ein pauschaler Zuschlag gezahlt werden. Diejenigen, die bis Juni 2014 in Erwerbsminderungsrente gegangen sind, sollen um 7,5 Prozent höhere Bezüge erhalten. Alle, die zwischen Juli 2014 und Dezember 2018 erstmals eine Erwerbsminderungsrente in Anspruch genommen haben, bekommen 4,5 Prozent mehr Geld. Erwerbsminderungsrenten sind niedrig. Eine volle Rente liegt für Neurentner im Durchschnitt bei rund 880 Euro monatlich, langjährige Frührentnerinnen und -rentner erhielten bisher noch weniger.
Der Nachholfaktor bei Rentenanpassungen war von der Vorgängerregierung ausgesetzt worden und wird nun wieder aktiviert. Er sorgt dafür, dass rechnerisch erforderliche, aber wegen der Rentengarantie nicht umgesetzte Rentenkürzungen mit Rentenerhöhungen verrechnet werden.