Offenbach (epd). Verbände zur Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern rufen dazu auf, Deserteuren und Verweigerern aus Russland, Belarus und der Ukraine Asyl zu gewähren. Wer sich in diesen Ländern der Teilnahme am Krieg verweigere, müsse mit Strafverfolgung rechnen, teilte der Verein Connection in Offenbach am Donnerstag mit. Diese Personen seien nach der EU-Qualifikationsrichtlinie schutzberechtigt. In den meisten EU-Staaten erhielten Verweigerer aber keinen Schutz.
Unter den rund 300.000 Menschen, die Russland seit Kriegsbeginn verlassen hätten, seien viele Männer, die nicht in den Krieg ziehen wollten, erläuterte Connection. Aus Belarus hätten seither rund 20.000 Männer das Land verlassen, etwa 3.000 Ukrainer hätten als Kriegsdienstverweigerer allein in Moldawien Asyl beantragt. Ein Bündnis von Verbänden aus mehr als 20 europäischen Ländern appelliere daher an das Europäische Parlament und die Parlamentarische Versammlung des Europarats, sich für die vollständige Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung einzusetzen.