Berlin (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) warnt vor sogenanntem Bio-Plastik. Sein Einsatz täusche die Verbraucher, weil es unökologisch, ungesund und unnütz sei, kritisierte der Umweltverband am Dienstag in Berlin. Es habe keinen ökologischen Mehrwert und sollte insbesondere im Verpackungsbereich vermieden werden. Anders als das Bio-Label nahelege, habe Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen nichts mit Bio-Lebensmitteln zu tun, kritisierte der BUND. Es habe keine bessere Ökobilanz als herkömmliche Kunststoffe.
Das Label führe „absolut in die Irre“, erklärte die BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft, Janine Korduan: „'Bio' bedeutet, dass diese Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt wurden, oder, dass sie theoretisch kompostierbar sind. Dass 'Bio'-Plastik in der Realität aber zu langsam verrottet, das meiste nicht recycelt, sondern verbrannt wird und die Rohstoffe in Monokulturen angebaut werden, wird von der Industrie verschwiegen.“
Die schlechte Umweltbilanz von „Bio“-Plastik hat laut Korduan verschiedene Gründe. Weil es in der Regel für Einwegprodukte hergestellt wird, lande es schnell im Müll. Ökologisch sinnvoller sei es, weniger Einweg-Verpackungen zu produzieren und in allen Bereichen wie Getränke, Lebensmittel und Online-Handel auf Mehrweg zu setzen, so der Umweltverband.
