BUND fordert von Bundesregierung wirksameren Schutz der Meere

BUND fordert von Bundesregierung wirksameren Schutz der Meere

Berlin (epd). Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert von der Bundesregierung einen effektiveren Schutz der Meere. Meeresnatur- und Klimaschutz seien untrennbar miteinander verbunden, erklärte die Organisation am Dienstag in Berlin anlässlich des Internationalen Tag des Meeres am Mittwoch (8. Juni). Intakte marine Ökosysteme leisteten einen enormen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz.

Die Ausbaupläne der Bundesregierung für erneuerbare Energien auf See verstärkten die Flächenkonkurrenz und den Nutzungsdruck auf das Meer. Gleichzeitig drohten beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine Öffnung vorhandener Schutzgebiete den Meeresnaturschutz zu unterwandern, warnte der Umweltverband. Ein effektiver Schutz von klimarelevanten Lebensräumen und Meereslebewesen bestehe oftmals nur auf dem Papier.

„Die ökologischen Belastungsgrenzen des Meeres sind schon heute überschritten“, sagte BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. Überfischung, Lärm, Müll und der Ausbau der Offshore Windenergie sorgten für zunehmenden Nutzungsdruck: „Die Bundesregierung muss das Meer endlich als essenziellen Teil des Klimasystems begreifen und seine natürlichen Funktionen stärken.“

Mit rund 350 Tonnen pro Sekunde nimmt das Meer demnach rund ein Viertel der menschengemachten CO2-Emissionen auf. Küstennahe Ökosysteme wie Seegraswiesen, Salzmarschen oder Algenwälder binden laut BUND den Kohlenstoff um ein Vielfaches effektiver als Wälder an Land. Auch Fische und andere Meereslebewesen reicherten Kohlenstoff in ihren Körpern an und seien elementarer Teil der „Kohlenstoffsenke“ Meer.