Berlin (epd). Durch die Corona-Pandemie haben bei Schülerinnen und Schülern die Schreibkompetenzen und damit zusammenhängende Fähigkeiten weiter gelitten. Insbesondere hätten Jungs Probleme beim Handschreiben, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Mehr als sieben von zehn Lehrkräften berichteten demnach als Folge des Distanzunterrichtes von deutlich größeren Problemen bei Schreibstruktur, Leserlichkeit und Schreibtempo. An der diesjährigen Onlineumfrage des Schreibmotorik-Institutes beteiligten sich den Angaben zufolge knapp 850 Lehrkräfte aus dem Primar- und Sekundarbereich.
„Einen besonders starken Rückgang der Handschreibfertigkeiten gibt es infolge der Pandemie bei den Jungen, von denen ohnehin die Hälfte Probleme mit dem Handschreiben hat“, erklärte Marianela Diaz Meyer, Geschäftsführerin des Schreibmotorik-Instituts. Hier machten drei Viertel der Lehrkräfte einen leichten oder sogar starken Einbruch der Leistung aus. Bei den Mädchen, von denen sich ein Drittel mit dem Schreiben von Hand schwertue, sehen 56 Prozent der Befragten eine leichte bis starke Verschlechterung.
Zwar unterscheiden sich die Zahlen nicht wesentlich von Vorgängerstudien aus den Jahren 2015 und 2019. Die Verschlechterungen seien jetzt vor allem qualitativer Art mit Blick auf die Gesamtleistungen, hieß es weiter. Schließlich fördere das Schreiben mit der Hand im Gegensatz zum Tippen in die Tastatur zahlreiche kognitive Fähigkeiten, rege Muskeln und Gelenke sowie verschiedene Areale im Gehirn an.