Berlin, Potsdam (epd). Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die evangelische Militärseelsorge zu deren 65. Jubiläum gewürdigt. Die Militärseelsorge gebe seit Jahrzehnten Lebensberatung und Werteorientierung, sagte die Ministerin am Montag bei einem Festakt in der Potsdamer Nikolaikirche. Sie habe Freiräume für das Nachdenken, für Widerspruch und das offene Wort geschaffen. Damit sei sie auch Teil des Neuanfangs nach der Schoah.
Im Militärseelsorgevertrag sei es gerade nicht um eine Segnung der deutschen Streitmacht gegangen, sagte Lambrecht. Diese Verkehrung des eigentlichen Ziels sei aus der Nazi-Zeit als „abschreckendes Beispiel“ bekannt gewesen.
Lambrecht erinnerte an den anfänglichen Widerstand der ostdeutschen Landeskirchen nach der Wiedervereinigung gegen den Militärseelsorgevertrag. Erst 2004 sei es gelungen, die seelsorgerliche Betreuung bundesweit sicherzustellen, sagte sie im Hinblick auf Erfahrungen der Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) in der DDR.