Stuttgart (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit Blick auf die Corona-Pandemie zur Versöhnung aufgerufen. „Diese Pandemie hat Spuren hinterlassen“, sagte Steinmeier am Donnerstag auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart. Er sei erstaunt, wie solch eine „Unversöhnlichkeit in die Sprache“ hineingekommen sei.
Die Pandemie habe eine Dynamik entfacht, „mit der ich selbst nicht gerechnet habe“, sagte er. Es habe Konflikte in der Familie und am Arbeitsplatz gegeben. Weil diese Spuren geblieben und Wunden noch nicht verheilt seien, sei es wichtig, Brücken zu bauen und miteinander ins Gespräch zu kommen
Die Menschen müssten sich gegenseitig verzeihen, wenn die Pandemie einmal vorbei sei, fügte Steinmeier hinzu. Auch müsse wieder das Gespräch mit Menschen gesucht werden, mit denen man den Kontakt während der Pandemie verloren habe.
Trotz Ukraine-Krieg und der globalen Corona-Pandemie dürfe der Kampf gegen den Klimawandel nicht vergessen werden, mahnte Steinmeier weiter. Viele vulnerable Regionen in der Welt zum Beispiel in Afrika litten bereits unter der Veränderung des Klimas.
Die Podiumsdiskussion mit Steinmeier stand unter dem Thema „Herausforderungen begegnen. Klimakrise, Pandemie und Krieg“. Auf dem Podium saßen auch Christiane Benner, zweite Vorsitzende der IG Metall, und Stefan Wolf, Präsident von Gesamtmetall.
Zu dem am Mittwochabend eröffneten Katholikentag haben sich laut Veranstaltern etwa 25.000 Menschen angemeldet. Das Christentreffen wird in der Regel alle zwei Jahre vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) veranstaltet. Der Stuttgarter Katholikentag endet am Sonntag.