Dhaka, Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi hat an die Weltgemeinschaft appelliert, die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch nicht zu vergessen. Bislang hätten Geber erst dreizehn Prozent der benötigten Gelder für die humanitäre Hilfe 2022 eingezahlt, erklärte Grandi am Mittwoch nach einem Besuch der Flüchtlingslager in Cox's Bazar und auf der Insel Bhasan Char.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und andere humanitäre Organisationen haben für dieses Jahr mehr als 881 Millionen US-Dollar veranschlagt, um rund 1,4 Millionen Menschen zu unterstützen. Darunter befinden sich den Angaben zufolge 920.000 Rohingya-Flüchtlinge in Cox's Bazar und Bhasan Char. Zudem sollen 540.000 Bangladescher Hilfe erhalten, die sich wiederum für die Rohingya einsetzen.
Insgesamt beherbergt Bangladesch laut UNHCR rund eine Million muslimische Rohingya-Flüchtlinge. Die meisten mussten 2017 vor einer brutalen Militärkampagne aus dem buddhistisch geprägten Myanmar fliehen. Andere Rohingya waren schon Jahre zuvor aus Myanmar in das Nachbarland geflohen.
Grandi beendet laut UNHCR eine fünftägige Reise nach Bangladesch, wo er mit Rohingya-Flüchtlingen, der Führungsspitze des Landes, UNHCR-Gebern und humanitären Helfern zusammengetroffen war.