Bonn (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, haben an Politik und Kirchenvertreter appelliert, auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg hinzuwirken. Beide Vorsitzenden forderten erneut ein sofortiges Ende des völkerrechtswidrigen Krieges, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz, die am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde.
Der Limburger Bischof Bätzing war zum Antrittsbesuch bei Metropolit Augoustinos. Wegen der Pandemie konnte der Besuch erst am Dienstag stattfinden. Bätzing ist seit März 2020 Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz. Jeglicher Versuch einer politischen oder religiösen Legitimierung des Krieges sei völlig haltlos, betonte der Limburger Bischof. „Angesichts der entsetzlichen Bilder, die täglich aus der Ukraine in alle Welt gehen, sind mir die Äußerungen des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill unbegreiflich. Sie führen zu einer ernsten Belastungsprobe auch für die Ökumene“, sagte Bätzing weiter. Der Moskauer Patriarch befürwortet den russischen Angriffskrieg.
Metropolit Augoustinos wies auf die besondere Lage der orthodoxen Diözesen und Kirchengemeinden in Deutschland hin. „Dort, wo die Kirchengemeinden multinational gebildet sind, besteht ständig die Gefahr von Schwierigkeiten zwischen den Gläubigen“, sagte er. Es sei die wichtigste Aufgabe der Orthodoxen Bischofskonferenz, dass Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland eine kirchliche Heimat fänden.