Essen (epd). Das katholische Hilfswerk Adveniat hat im vergangenen Jahr weniger Spenden in Weihnachtsgottesdiensten eingenommen als sonst. Durch die Corona-Pandemie hätten weniger Menschen die Gottesdienste besucht und sich die Spendeneinnahmen auf knapp zwölf Millionen Euro halbiert, sagte Geschäftsführerin Tanja Himer am Montag in Essen.
Dennoch sei es gelungen, den Rückgang der Gesamteinnahmen aus Kollekten, Zuwendungen und Spenden auf zehn Prozent zu begrenzen: von 48,61 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 auf 43,67 Millionen Euro 2021. Dank der großen Treue und Solidarität vieler Einzelspender „konnten wir 1.500 Projekte mit 29,3 Millionen Euro in Lateinamerika und der Karibik fördern“, erklärte Himer. Allein für Lebensmittel und Hygieneartikel wurden laut Hauptgeschäftsführer Martin Maier zehn Millionen Euro in 580 Projekten bereitgestellt.
Das Lateinamerika-Hilfswerk setze sich weiterhin für einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoff-Patenten für ärmere Länder ein, hieß es. In Guatemala seien beispielsweise Anfang April fast zwei Drittel der Bevölkerung nicht geimpft gewesen, weil Impfstoff fehle. „Covid war und ist ein Brandbeschleuniger der Armut“, sagte Maier
Der Hauptgeschäftsführer unterstrich, dass Adveniat außer der akuten Nothilfe auch strukturell helfe und Lobbyarbeit für die Armen leiste: „Das eine muss mit dem anderen zusammengehen.“
Adveniat ist das Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland für Lateinamerika und der Karibik. Sein Name entstammt der zweiten Vaterunser-Bitte „Dein Reich komme“ (lateinisch: „adveniat regnum tuum“).