Bremen (epd). Der Ärzteverband Marburger Bund fordert eine grundlegende Neuorientierung der Krankenhaus-Finanzierung. Das derzeitige Fallpauschalen-System habe komplett ausgedient, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna am Montag nach der zweitägigen Hauptversammlung der Ärztegewerkschaft in Bremen. Mengenanreize müssten beseitigt, die Vorhaltekosten der Krankenhäuser abgesichert werden.
Wenn es bei der Krankenhausplanung und der Finanzierung nicht bald sinnvolle Reformen gebe, dann drohten Krankenhausstandorte in die Insolvenz zu gehen, warnte Johna. Derzeit finde ein durch politische Entscheidungen forcierter Verdrängungswettbewerb statt, unter dem das Klinikpersonal und die Patienten gleichermaßen zu leiden hätten.
„Immer mehr kommerzielle Steuerungs- und Regulierungsinstrumente dominieren die Versorgung und setzen falsche Anreize“, warnte die Verbandschefin. Der Marburger Bund fordert ein kombiniertes Vergütungssystem aus der Deckung krankenhausindividueller Personalausgaben und Vorhaltekosten sowie der Abrechnung landeseinheitlicher pauschalisierter Sach- und Betriebskosten.