Berlin, Stuttgart (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Irme Stetter-Karp, betrachtet den Krieg in der Ukraine als eine besondere Herausforderung für die Kirchen. Sie sollten „nicht von dem jesuanischen Weg“ abweichen und dennoch den Ukrainern ein Recht auf Verteidigung nicht absprechen, sagte Stetter-Karp dem SWR-Hauptstadtstudio laut einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Mitteilung des Südwestrundfunks (SWR). Im „SWR Interview der Woche“ stellt sie die Frage, was getan werden könne, „um Putin zu erreichen“.
Die Präsidentin verweist darauf, dass der Ukraine-Krieg auch den Katholikentag in Stuttgart vom 25. bis 29. Mai beschäftigen werde. ,,Wir müssen dem Leben ins Auge schauen„, sagt sie den Angaben zufolge. “Als Deutsche haben wir uns relativ zurückgelehnt. Kriege gibt's, aber die sind weit weg.„ Es sei nun eine bedrängende Frage: “Was sind wir bereit aufzubieten?„ Dabei zeigten sich auch “die Schattenseiten" des Konflikts, etwa ein westlicher Lebensstil, der sich von Exporten abhängig gemacht habe und die globalen Zusammenhänge. Sie erwarte von einem Katholikentag, dass er diese vielfältige Realität an sich heranlasse.
Sie warnt in dem Gespräch davor, andere Probleme wie die Situation in anderen Ländern, speziell in Afrika, zu sehr aus dem Blick zu verlieren. Der entwicklungspolitische Haushalt brauche Unterstützung, fordert sie. Die Vizepräsidentin des Caritas-Verbandes verweist auch auf die sozial Schwachen in der Gesellschaft, „die jetzt mit steigenden Preisen zu kämpfen haben“. Bei denen, die betroffen seien, nehme sie Angst wahr und das Gefühl, abgehängt zu werden.