Bremen (epd). Der Deutsche Ärztetag kommt in der kommenden Woche zu seiner Jahrestagung in Bremen zusammen. Von Dienstag bis Freitag geht es unter anderem in zwei Schwerpunktthemen um den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sowie um die psychosozialen Folgen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen für Kinder, wie ein Sprecher der Bundesärztekammer am Freitag mitteilte. Der Ärztetag wird auch als „Parlament der Ärzteschaft“ bezeichnet, zu dem die 17 deutschen Ärztekammern insgesamt 250 Abgeordnete entsenden. Der nächste Ärztetag ist im Mai 2023 in Essen geplant.
Weitere Themen auf der Tagesordnung der Plenarsitzungen sind den Angaben zufolge Reformen bei der Krankenhausplanung und -vergütung, die Neuorganisation der Notfallversorgung, Strukturreformen im öffentlichen Gesundheitsdienst sowie Maßnahmen gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Zur Eröffnung am Dienstag (24. Mai) wollen sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt in Grundsatzreden zur aktuellen Lage in der Gesundheitspolitik äußern.
„Nicht zuletzt die Corona-Pandemie zeigt uns drastisch, dass eine ausreichende Personalausstattung im Gesundheitswesen essenziell für das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft ist“, sagte Johannes Grundmann, Präsident der gastgebenden Bremer Ärztekammer. Zum zweiten Schwerpunktthema sagte er, die Jüngsten litten besonders unter den Nebenwirkungen der Pandemie: „Zukunftsängste, Vereinsamung und Bewegungsmangel münden immer häufiger in Depressivität oder Hyperaktivität.“ Der Ärztetag berate darüber, wie negative psychosoziale Folgen der Corona-Schutzmaßnahmen für Heranwachsende eingedämmt werden könnten.