Erfurt (epd). Das thüringische Arnstadt setzt dem Leadsänger und Gründer der US-amerikanisch-kanadischen Rock-Band „Steppenwolf“ („Born to be wild“) ein Denkmal. Im Beisein von John Kay werde das aus schwerem Eisenblech gelaserte und bemalte Gedenkzeichen am 22. Mai eingeweiht. Aufgestellt wird es im Bereich der alten Gerberei, wo Kay nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre mit seiner Mutter lebte, wie sein Konzertveranstalter Cristoph Hodgson am Dienstag in Arnstadt mitteilte.
Der heute 78-jährige John Kay komme dafür anlässlich seines vermutlich letzten Europa-Konzerts zurück nach Arnstadt. Dorthin war seine Mutter mit ihm Anfang 1945 vor der anrückenden Roten Armee geflüchtet. Kay lebte bis 1948 in der Bach-Stadt. Bei der Einweihung des Denkmals ist neben dem Künstler auch sein europaweiter Fanklub „Wolf Pack“ dabei, hieß es.
John Kay wurde am 12. April 1944 in Tilsit in Ostpreußen als Joachim Fritz Krauledat geboren. Sein Vater fiel vor der Geburt des Sohnes. Dass John Kay in Arnstadt landete, sei Zufall gewesen, sagte Christoph Hodgson. Der Flüchtlingszug sei damals in Arnstadt angegriffen worden. Also habe Kays Mutter mit ihrem Baby irgendwo unterkommen müssen. Geplant sei daher auch ein Treffen mit den Nachfahren der damaligen Gastgeberfamilie.
Nach der erneuten Flucht aus der russischen Besatzungszone 1948 lebte seine Familie zunächst in Hannover und wanderte 1958 nach Kanada aus. Mitte der 60er Jahre gehörte Kay zu den Gründern der Rockband „Steppenwolf“. Die Band wurde 1969 durch den inzwischen zum Rockklassiker gewordenen Song „Born to be wild“, dem Titelsong des Kultfilms „Easy Rider“, weltberühmt.