Genf (epd). In Afghanistan leiden 19,7 Millionen Menschen laut dem Welternährungsprogramm unter akutem Hunger. Das entspreche nahezu der Hälfte der Bevölkerung des bitterarmen Landes, erklärte Anthea Webb, stellvertretende WFP-Regionaldirektorin für Asien und Pazifik, am Dienstag in Genf.
In der nordöstlichen Provinz Ghor sei die Lage besonders schlimm. Dort seien 20.000 Menschen von „katastrophalem Hunger“ betroffen, das sei die schlimmste Hungerkategorie. Sie hätten nach einem besonders harten Winter nicht anderes als Brot zu essen. Im gesamten Land litten die Menschen unter einer anhaltenden Dürre und einer schweren Wirtschaftskrise
In den nächsten Monaten sei eine kurzfristige leichte Erholung der Hungerkrise in Afghanistan zu erwarten. Dafür würden die anstehende Weizenernte und die humanitären Hilfslieferungen sorgen. Doch bedrohe der Hunger weiterhin das Leben von Millionen Menschen.
In Afghanistan herrschen die radikalislamischen Taliban, deren Regierung von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 sperrten viele Länder Hilfsgelder. UN-Agenturen wie das WFP helfen den Menschen jedoch weiter.