Mit dieser neu geschaffenen Beauftragung setze der Rat der EKD ein Zeichen, dass Agrar-, Klima- und Umweltthemen stärker als bisher zusammengedacht und als theologische Themen sichtbar werden sollen, hieß es in einer Mitteilung. Die Berufung einer kirchenleitenden Person in das neu geschaffene Amt unterstreiche zugleich die hohe gesellschaftliche Relevanz dieser Themen.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, gratulierte Kühnbaum-Schmidt zur neuen ehrenamtlichen Aufgabe: "Umwelt- und Klimaschutz sowie die Stärkung einer nachhaltigen Landwirtschaft sind für Christinnen und Christen seit jeher ein wichtiges Anliegen und heute dringlicher denn je."
Kühnbaum-Schmidt erklärte: "Wir befinden uns inmitten einer globalen Klimakrise, die menschengemacht ist und das Leben auf unserem Planeten gefährdet. Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, was angesichts dieser Situation unser Denken, Entscheiden und Handeln leitet und was unser Beitrag sein kann, um die Folgen des Klimawandels zu mildern."
Entscheidend sei, "wie wir unser Leben aufgrund unseres christlichen Glaubens gestalten wollen, für den der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung zentral und die Suche nach Klimagerechtigkeit ein wichtiges Thema der weltweiten ökumenischen Bewegung ist".
Kühnbaum-Schmidt ist seit April 2019 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Die gebürtige Braunschweigerin ist außerdem stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und seit November 2019 stellvertretende Leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Die Berufung zur Beauftragten für Schöpfungsverantwortung gilt laut EKD für die gesamte sechsjährige Ratsperiode. Bis zum Ende der vorherigen Ratsperiode wurden die Beauftragungen für Umwelt- und Agrarfragen durch verschiedene Fachreferenten wahrgenommen. Fachliche Zuarbeit und Unterstützung erhalte die Beauftragte durch Oliver Foltin, Leiter der Fachstelle Umwelt- und Klimaschutz der EKD (FEST Heidelberg) sowie durch Jan Menkhaus, Referent für Landwirtschaft und Ernährung (KDA Nordkirche), hieß es weiter.