Berlin (epd). Die Berliner Opferberatungsstelle ReachOut hat im vergangenem Jahr 353 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe registriert (2020: 357). Davon betroffen waren laut ReachOut-Projektmitarbeiterin Sabine Seyb mindestens 620 Menschen (2020: 493), darunter 51 Kinder und 44 Jugendliche. „Die Opfer wurden verletzt, massiv bedroht und gedemütigt“, sagte Seyb am Mittwoch in Berlin.
Mindestens 13 weitere Kinder hätten mit anschauen müssen, wie ihre erwachsenen Begleitpersonen geschlagen wurden. "Dass die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendliche so angestiegen ist, lässt auf eine erschreckende Brutalität der Täterinnen und Täter schließen”, warnte Seyb.
Mehr als 60 Prozent der registrierten Angriffe (219) seien rassistisch motiviert gewesen. „Davon waren mindestens zehn Angriffe antimuslimisch motiviert. Weitere 28 passierten aus anti-schwarzem Rassismus“, sagte Seyb. 47 Taten richteten gegen die sexuelle Identität der Angegriffenen. Die antisemitischen Gewalttaten seien mit 24 nahezu gleich geblieben (2020: 28).
Gestiegen sei mit 27 die Zahl der Attacken und massiven Bedrohungen gegen politische Gegnerinnen und Gegner (2020: 18). Zudem erfuhr die Opferberatung von 17 Bedrohungen und Angriffen gegen Journalistinnen und Journalisten. Gegen Obdachlose richteten sich zehn Gewalttaten. Bei den meisten Attacken handelt es sich laut ReachOut um Körperverletzungen (177) und gefährliche Körperverletzungen (132).