Leipzig (epd). Die evangelische und die katholische Kirche haben am Samstag in Leipzig die „Woche für das Leben“ eröffnet. Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Nikolaikirche betonten die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, und der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, die Würde des Menschen und die Bedeutung der Nächstenliebe.
Die bundesweite „Woche für das Leben“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mittendrin. Leben mit Demenz“. Die Kirchen wollen damit Ängste im Umgang mit der Krankheit abbauen und Seelsorge- und Beratungsangebote weiter ausbauen.
„Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte“, sagte Bode. Sie sollten mit ihren Angehörigen am gesellschaftlichen Leben teilhaben dürfen. Die Würde des Menschen hänge nicht von seiner Gesundheit oder seiner Fähigkeit zur Selbstbestimmung ab, sagte der katholische Bischof, sondern sie sei „unverlierbar“. Kraft für das Leben könne in der Gemeinschaft gefunden werden und im Gebet.
„Selbst wenn ich nicht mehr denken und mich nicht mehr erinnern kann, bleibe ich von Gottes Händen gehalten“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus. „Selbst wenn ich einmal nichts mehr über mein Leben wissen sollte, werden meine Jahre bei Gott gut aufgehoben sein“, betonte sie.
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz verwies in seinem Grußwort auf „Würde und Wert aller Kreatur, die Gott ins Leben gerufen hat“. Wer die Krankheit besser zu verstehen lerne, könne den betroffenen Menschen auch angemessen helfen, sagte Bilz, der Mitglied im Rat der EKD ist.